Leslie Underwood und ihr Blindenhund
MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON LESLIE UNDERWOOD

Leslie ist seit ihren Zwanzigern blind und freut sich über Technologie, die ihr im Alltag hilft

Leslie Underwood 1947 –

Leslie stammt aus New York und ist seit ihren Zwanzigern blind. Sie hat einen Master-Abschluss in Sozialarbeit und ist 2008 dem Bruderhof beigetreten. In gewisser Weise schloss sich mit ihrem Kommen ein Kreis: Sie war der Gemeinschaft vierzig Jahre zuvor begegnet: „Es gab mehrere junge Frauen vom Bruderhof an meinem College, und eine, Annemarie Zimmermann, war meine Mitbewohnerin. Sie las mir immer meine Lehrbücher vor.“

Vor Jahren arbeitete Leslie bei einer gemeinnützigen Organisation und brachte blinden Jugendlichen den Umgang mit Computern bei. Heute baut in einer Werkstatt von Rifton Equipment Zubehör zusammen und transkribiert Audiodateien für das Plough Publishing House.

Leslie begrüßt die Technologie, die sie nutzt, von einem elektronischen Gerät, mit dem sie Hörbücher herunterladen kann, über ein computergestütztes Sprachprogramm bis hin zu ihrem Braille-Lesegerät und ihrem Cobolt Infrarot-Farbdetektor. („Man hält es gegen einen Gegenstand und es sagt dir die Farbe. Es hat einen wunderbaren britischen Akzent.“)

Ich sehe die Gefahr, dass Menschen zu viel Technologie „benutzen“, egal ob sie ständig im Internet sind oder an ihrem Smartphone oder Tablet hängen. Andererseits sind die Computerprogramme, die ich benutze, meine Art, mit anderen zu kommunizieren – mit ihnen Gemeinschaft zu haben.

Aber ich liebe auch gedruckte Bücher. Ich habe eine Blindenschriftbibel und ich bekomme Harper’s, eine der wenigen amerikanischen Zeitschriften, die noch eine Braille-Ausgabe herausbringen. Es kommt jeden Monat in einer riesigen Box, als ob ich ein großes Geschenk bekommen würde. Und für mich ist es ein Geschenk: wenigstens eine Zeitschrift, bei der ich das gedruckte Exemplar tatsächlich lesen kann. Lesen am Computer ist einfach nicht dasselbe. Ich schlage gerne ein Buch auf und blättere die Seiten um.

Next
Next

Dirk: Lehrer in einer Schule ohne Technologie