MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER FAMILIE PAPPAS

Ein ehemaliger US-Marine sucht vergeblich nach einer Alternative zu christlicher Gemeinschaft

Paul Pappas 1924 –

Paul trat 1943 dem US Marine Corps bei und verbrachte die nächsten zwei Jahre im Pazifik. Nach dem Krieg erwarb er einen Abschluss als Elektroingenieur. Innerlich tobte er:

Ich war zynisch, verbittert und hatte alle Hoffnung verloren. Wir hatten angeblich dafür gekämpft, die Welt für die Demokratie zu retten, aber ich hatte das Gefühl, dass alles zum Teufel ging. Ich fühlte mich betrogen und manipuliert. Ich sah keinen Sinn im Leben, nichts interessierte mich wirklich. Ich wünschte, ich könnte sagen, dass ich auf der Suche nach etwas anderem war, aber das war ich nicht. Zu meinem Glück war es meine Frau, Mary, die auf der Suche war.

Mary hörte 1952 auf einer Friedenskonferenz vom Bruderhof und überredete ihren unwilligen Mann zu einem Besuch. Paul erinnert sich: „Für sie war es ein Ort, an dem Liebe herrschte. Sie sagte: ‚Das ist es, was ich will.‘ Ich sagte ihr: ‚Es ist nicht das, was ich will, und du wirst mich nie dazu bringen, da beizutreten.‘“

Entschlossen, eine Alternative zum Leben in einer christlichen Gemeinschaft zu finden, ließ er Maria widerwillig auf dem Bruderhof zurück und begab sich auf seine eigene Suche, wobei er „alles von Psychologie bis zum Okkultismus – alles, solange es nicht christlich war“, ausprobierte. 1955 kam er nochmal zu einem Besuch. Diesmal war es anders:

Nach und nach veränderte mich die Erfahrung, mit Menschen zusammenzuleben, die das praktizierten, was sie predigten. Mein Widerstand schmolz dahin. Gott hatte seine Hand auf meiner Schulter. Ich war zu stur, um mich führen zu lassen, aber er kam von hinten zu mir. Inzwischen dämmerte mir, dass das Böse, das ich in der Gesellschaft hasste, auch in mir war. Und ich erkannte, dass die Antwort darin bestand, so zu leben, wie Jesus es uns lehrt. Das ist es, was ich nach all den Jahren immer noch versuche.

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